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ZNAIM / Hudebni Festival Znojmo: „COMBATTIMENTO – VIRA, LASKA, NADĚJE“. Premiere

25.07.2013

Hudebni Festival Znojmo: „COMBATTIMENTO – VIRA, LASKA, NADĚJE“ Premiere 25. 7. 2013

Von: Martin Robert BOTZ

Das sommerliche Musik-Festival Znaim widmet sich der barocken Musik, genauer gesagt, etwa der Zeit von 1600 bis 1800. Heuer wurde für die szenische Produktion Claudio Monteverdi ausgewählt, aber nicht eine seiner erhaltenen Opern, sondern eine „szenische Collage“, vor allem mit Stücken aus dem 8. Madrigalbuch. Der tschechische Titel heißt übersetzt „Glaube – Liebe – Hoffnung“ (in dieser Reihenfolge).

In der Jesuitenkirche St. Michael gab es im Altarraum ein Podium als Spielfläche. Die barocke Ausstattung der Kirche wurde immer wieder durch eine ausgezeichnete Beleuchtung mit einbezogen, z. B. Statuen, Bilder – Lichtdesign Arnošt Janék. Das Czech Ensemble Baroque Orchestra unter seinem Dirigenten Roman Válek ist großen Lobes würdig. Die Orchestermitglieder sind echte Spezialisten im barocken Stil und der Dirigent versteht es mit seiner hinreißenden Interpretation das Publikum zu begeistern. Auf diese Weise wirkt Barockmusik unwiderstehlich.

Zum Programm: Nach dem „Io che nell’otio“ aus dem Madrigalbuch folgt der Prolog der Oper „Il ritorno d’Ulisse in patria“ mit Amore, Fortuna, Tempo und der „Humana fragilitá“. Dann folgt als größeres Stück die Szene „ Il combattimento di Tancredi e Cloinda“. Der Kreuzritter trifft auf die heidnische, als Ritter verkleidete, Clorinda. Es kommt zum Kampf, Clorinda fällt tödlich getroffen. Als er ihren Helm abnimmt, erkennt er, dass es eine Frau ist. Sie bittet ihn um die Taufe. Nach Torquato Tasso „Das befreite Jerusalem“.

Der 2. Teil des Abends wird mit zwei Orchesterstücken von Biagio Marini (1594-1663) und Andrea Falconieri (1585-1656) eingeleitet. Es folgen drei Madrigale aus dem 8. Buch und zwar „Vago augeletto“. „Ardo, avvampo“ und „Due belli occhi“. Daraufhin als größeres Werk „Tirsi e Clori“. Es eines, der einst so beliebten Hirtengeschichten. Tirsi ist der Hirte, Clori eine Nymphe. Am Ende kommen sie natürlich glücklich zusammen.

Die Tänzerin Jitka Košliková belebte immer wieder die Szene. Acht Solisten waren eigesetzt. Sehr gut war die Sopranistin Stanislava Micalcová als Amore, Clorinda und Clori. Eine weitere Sporanistin war Tereza Válková. Als Fortuna war Markéta Cukrová zu hören.

Bei den Herren waren es fünf Sänger: Martin Ptaček/Counter u. a. als l’humana fragiltitá. Die beiden Tenöre waren Jaroslav Březina/Testo und Tomaš Kořinek/Tirsi. Die beiden Bässe waren mit Joel Frederiksen/Tempo und mit auffallend schöner Stimme Martin Vacula als Tancredi besetzt.

Das Festival findet inzwischen großen Anklang und ein begeistertes Publikum. Man hört auch immer wieder Leute, die deutsch reden. Die kommen wohl aus Österreich. Was jedoch besonders auffällt, sind die zahlreichen jungen Leute. Barock spricht offensichtlich das heutige Lebensgefühl an.

Quelle:www.der-neue-merker.eu


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