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BADENWEILER/ Pfarrkirche St. Peter/ Sommerakademie: Orientalische Musik

30.08.2013

Badenweiler/ Pfarrkirche St. Peter: Orientalische Musik. Konzert 30. August 2013

Von: Peter Heuberger, Basel

Initiiert und organisiert vom Lautenbauer Mathias Wagner fand vom 28. August bis zum 1. September 2013 die Sommerakademie “Orientalische Musik” statt. Während dieser Akademie fanden verschieden Konzerte statt.

Am 30. August waren in einem Konzert mit klassischer orientalischer Musik der Violinist Frank Erik Stadler, Konzertmeister des Mozarteumorchesters Salzburg und der Aoud-Spieler Hossam Mahnmoud aus Kairo zu Gast.

Die gespielten Werke wurden all von Mahmoud Hossam komponiert. Die Zuhörer und Zuhörerinnen mussten sich auf eine Harmonik einlassen, welche unseren mitteleuropäischen Ohren, unserer musikalischen Gewohnheiten doch sehr verschieden ist. Es handelt sich bei diesen Werken um mikrotonale Musik.

Der Begriff wird auf Musiksysteme angewendet, deren Stimmung nicht auf den westlichen Halbtönen basiert. Hierzu zählen die indonesische Gamelan-Musik, die klassische indische oder die klassische arabische Musik. Das klassische Tonsystem westlicher Musik unterteilt die Oktave in 12 Halbtöne. Die orientalische Musiklehre verwendet pro Oktave 22 Mikrotöne. Bei mikrotonalen Kompositionen des Westens im 20. und 21. Jahrhundert sind zwei Hauptstränge zu beobachten: Einerseits wird die Oktave weiter geteilt, etwa in 17, 19, 31, 53, 72 temperierte Schritte (auch andere Lösungen wurden individuell gefunden), oder die Oktave wird asymmetrisch (in verschieden große Tonschritte) geteilt.

Frank Stadler meinte in einem kurzen Gespräch, dass musikalisch weniger ausgebildetes Publikum mit dieser Harmonik weniger Schwierigkeiten habe als ausgebildete, klassische Musiker in unserer Zeit. Stadler braucht laut seiner Aussage lange Zeit, bis er auch die Vierteltonschritte als musikalisch schlüssig, richtig empfand.

Wie dem auch sei: Das Konzert in der Pfarrkirche St. Peter in Badenweiler war ungeheuer dicht, Die Spannung zwischen den beiden Instrumenten, Violine und Aoud, zwischen den beiden Musikern bracht den Raum zum Knistern und die Zuhörer zu atemlosen Zuhören. Trotz aller Mikro-tonalität war die Spielweise Stadlers westlich und jene Mahmouds orientalisch geprägt. Die beiden Musiker interpretierten die Werke mir einer Virtuosität, die ihresgleichen sucht.

Ich war beeindruckt von meinem fast ersten Kontakt dieser Art von Fusion, dieser Art von musizieren.

Ein anhaltender Applaus war der Dank für die beiden Künstler.

Quelle: www.de-neue-merker.eu


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